Häufig gestellte Fragen

Einsatzort, Installation & Auslegung

Ja, das ist möglich. Natürlich ist der Aufwand immer projektspezifisch. Soll die Heizung erhalten bleiben, welche zuvor Wärme für die Heizung und die Warmwasserbereitung geliefert hat, ist der Trinkwasserstrang von dieser zu trennen und die Steuerung der Heizung entsprechend anzupassen. Der Boiler wird dann - wie in der Betriebsanleitung beschrieben installiert und liefert unabhängig von der Heizung ihr Warmwasser. Besonders geeignet ist die Kombination aus Infrarotheizung, Photovoltaik und Autarkie-Boiler.

Bei 1 bis 2 Personen empfehlen wir den Autarkie-Boiler mit 125 Liter, bei 3 Personen Autarkie-Boiler mit 160 Liter und bei 4 und mehr Personen den Autarkie-Boiler mit 200 Liter Volumen.

Der Autarkie-Boiler sollte am besten innerhalb der Wohnung, auf jeden Fall aber in einem frostfreien Raum eingebaut werden. Wir empfehlen die Montage in einem Abstellraum, dem Bad oder der Küche. Die Entfernung zur Dusche bzw. der Badewanne sollte möglichst kurz sein und die 3-Liter-Regel beachten. Dann entfällt die Legionellen-Prüfpflicht bei Vermietung! Die Boiler mit 125 Liter und 160 Liter Volumen können auch sehr gut in einen Schrank für einen Einbaukühlschrank eingebaut und somit einfach in der Küche integriert werden.

Die Montage und Inbetriebnahme des Autarkie-Boilers darf nur durch eine entsprechende Fachkraft und nach Beschreibung der Betriebsanleitung erfolgen. Es empfiehlt sich aber vorab prüfen, ob der Montageort ausreichend groß ist und die Wand statisch geeignet ist. Ist dies nicht der Fall, ist eine entsprechende Unterkonstruktion aus Metall vorzusehen, welche im Boden und an der Decke verankert wird.

Funktionsweise & Betrieb

Der Autarkie-Boiler ermöglicht mit zwei separat angesteuerten Heizstäben die Warmwasserbereitung mit Netz- und Solarstrom. Die einfache und robuste Bauweise stellt die Funktionalität auch bei geringstem Wartungsaufwand über viele Jahre sicher.

Ja. Der thermostatgesteuerte Bedarfs-Heizstab funktioniert auch ohne PV-Anlage und wird dann mit Netz-Strom versorgt.

Der wesentliche Unterschied sind die Trocken-Heizstäbe (Bedarfsheizstab + Heizstab für PV-Strom), welche nicht direkt mit dem Wasser in Verbindung kommen, die reine Analogtechnik (Thermostate, keine Software) sowie die Steuerbarkeit und das Volumen der Autarkie-Boiler. Eine ausführliche Ausarbeitung finden Sie hier.

Die wesentlichen Vorteile des Autarkie-Boilers sind:

  • Geringere Leistungsaufnahme
  • Geringere Lastspitzen
  • Solarstromnutzung und Speicherung möglich
  • Höhere Eigenversorgung
  • Schonung des Akkusystems

     

Die wesentlichen Nachteile des Autarkie-Boilers sind:

  • Höherer Platzbedarf
  • Höhere Kosten für Erwerb und Montage

 

Eine ausführliche Ausarbeitung finden Sie hier.

Bei ordnungsgemäßem Betrieb, regelmäßiger Kontrolle und Wartung kann der Autarkie-Boiler theoretisch 30 – 40 Jahre genutzt werden, solange die Emaille-Beschichtung nicht beschädigt und Korrosion ausgeschlossen ist, wird die Funktionstüchtigkeit gegeben sein.

Nein, eine Legionellenprüfung ist nicht erforderlich, insofern die 3-Liter-Regel (Leitungs-Volumen bis zur entferntesten Zapfstelle) eingehalten wird. Zudem wird der Boiler täglich auf über 60 °C erhitzt, wodurch eine thermische Desinfektion erfolgt.

Der Autarkie-Boiler besteht aus wenigen Bauteilen, welche sehr langlebig sind. Zudem wurde bei der Entwicklung auf eine einfache Austauschbarkeit der anfälligen Bauteile geachtet. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Reparaturfähigkeit, wodurch der Boiler sehr lange Betriebsdauer ermöglicht. Die Entsorgung im Falle eines Schades erfolgt an ein Entsorgungsunternehmen. Der Autarkie-Boiler kann fast vollständig in seine einzelnen Komponenten zerlegt werden, wodurch eine hohe Recycling-Grad ermöglicht werden kann. Dies sowie die überwiegend solare Warmwasserbereitung durch die eigene Photovoltaikanlage trägt zum Umweltschutz bei.

Der Autarkie-Boiler ist in seinem Betrieb geräuschlos. Dies ist einer der Vorteile gegenüber einer Brauchwasser-Wärmepumpe.

Als Nutzer können Sie die Temperatur am Bedienelement an der Frontseite durch einfaches Drehen des Thermostatknopfes anpassen. Wir empfehlen die Einstellung „Optimum“ zu wählen.

Das Wasser erreicht bei der reinen Bedarfsdeckung und der empfohlenen Einstellung „Optimum“ eine Wassertemperatur von etwa 45 °C. Durch die solare Überhitzung wird das Wasser auf etwa 75 °C aufgeheizt. Die Schichtung im Boiler ist sehr gut, weshalb gerade bei vielen kurzen Zapfintervallen der Boiler in dem unteren Bereich deutlich kälter sein kann als im oberen Bereich. Zudem kann dadurch die Aufheizdauer verlängert werden, wodurch sich oben kurzzeitig auch höhere Temperaturen v. b. zu 85 °C einstellen können. Anschließend kommt es zu einer Durchmischung, wodurch sich eine relativ homogene Temperatur einstellt.

Der Energiebedarf hängt immer von drei Faktoren ab: 

1. Wärmeverluste des Boilers 

2. Nutzenergie für die Erwärmung des gezapften Wassers

3. Solarstromanteil der Überhitzung

Unter den folgenden Rahmenbedingungen: 

  • max. 75 °C Wassertemperatur im Boiler
  • 10 °C Kaltwassertemperatur
  • Zapftemperatur 50 °C
  • Zapfvolumen (120 Liter/d) 

ergeben sich folgende jährliche Energiebedarfe

Volumen125 Liter160 Liter200 Liter
Energiebedarf in kWh/a2.6702.8102.930
Netzbezug in kWh/a bei 70% solarer Dekung800845880

Die Aufheizzeit bei Erstinbetriebnahme (12 °C Wassertemperatur) auf etwa 50 °C beträgt je nach Volumen zwischen 3 und 5 Stunden. Die Überhitzung von etwa 45 bis 50 °C auf 75 °C benötigt etwa 2 Stunden.

Die Prüfung des Thermostates erfolgt am besten, indem Sie jeweils nur einen Heizstab anschließen und anschließend das dazugehörige Thermostat testen. Dazu sollten Sie die Einstellung des Thermostates von Kühl (kurz nach Frostfreihaltung) auf Optimum bzw. Max stellen. Die jeweilige Kontrollleuchte sollte aufleuchten. Nach ausreichender Aufheizzeit sollte die Wassertemperatur getestet werden. Dabei ist das Sicherheits- bzw. Mischventil auf die höchste Temperatur zu stellen, um die Wassertemperatur im Autarkie-Boiler ohne Kaltwasserzumischung zu messen. 

Bei längerer Abwesenheit sollten Sie die Autarkie-Boiler stromlos machen, insofern der Boiler in einem frostfreien Raum montiert ist. Bei Wiederinbetriebnahme sollte ein Wasserwechsel oder eine thermische Desinfektion des Wassers vor der ersten Trinkwassernutzung erfolgen. Lassen Sie das Wasser entsprechend lange laufen, um einen vollständigen Wasserwechsel sicherzustellen. Besser ist jedoch, den Boiler wieder auf mindestens 60 °C aufzuheizen, um ggf. entstandene Keime sicher abzutöten.

Aus technischer Sicht gibt es keinen Boiler, der Wassergeruch verursacht. Wasser stinkt in zwei Fällen:

  1. Das in den Boiler fließende Kaltwasser ist verunreinigt, am häufigsten mit Stickstoff (N), der aus tierischem Urin stammen kann. Bei kaltem Wasser entsteht kein Geruch, erst bei hoher Temperatur, wird N freigesetzt. Test: Gießen Sie kaltes Wasser in einen Topf, erhitzen es und prüfen Sie den Geruch des Wassers.
  2. Der Boiler wurde längere Zeit nicht benutzt und das Wasser nicht über 55 °C erhitzt wurde, kann das Wasser „schlecht werden“. Es ist notwendig, das gesamte Wasser abzulassen und frisches Wasser einzulassen. Vielleicht sogar zweimal, um den Boiler zu spülen. Anschließend ist es auf eine Temperatur über 60 °C zu erhitzen. 

Um die Funktionalität der einzelnen Heizstäbe zu testen, darf stets nur der zu testende Heizstab mit dem Stromnetz verbunden sein. 

Beginnen Sie mit dem Bedarfsheizstab (Thermostat Vorderseite). Stellen Sie das Thermostat auf “Optimum” und verbinden Sie den Heizstab mit der Steckdose. Nun sollte die rote Signalleuchte dauerhaft leuchten. Warten Sie mindestens 3 Stunden, damit der Aufheizvorgang abgeschlossen ist. Prüfen Sie den Temperaturindikator, ob dieser etwa mittig steht. Ist dies der Fall funktioniert der Heizstab korrekt. Sie haben nun die Möglichkeit, die Bedarfstemperatur noch auf Ihre Wunschtempertur einzustellen. Dafür zapfen Sie Warmwasser (Amatur auf ganz heiß drehen) und lassen das Wasser für etwa 3 Minuten laufen. Fühlen Sie, ob die Warmwassertemperatur für Sie angenehm ist. Wenn nicht, passen Sie die Temperatur am Thermostat (durch geringfügiges Nachjustieren) entsprechend an.

Die Überhitzung des solaren Heizstabes können Sie testen, indem Sie den nur die Leitung (grüner Energie) in die Steckdose stecken. Nun sollte die grüne Signalleuchte dauerhaft leuchten. Warten Sie wieder mindestens 3 Stunden, damit der Aufheizvorgang abgeschlossen ist. Ist das Wasser bereits auf Bedarftemperatur vorgewärmt, dauert der Aufheizvorgang nur etwa 2 Stunden. Sobald die Solltemperatur erreicht ist, schaltet das Thermostat (unter der Abdeckung) ab und die gründe Signalleuchte erlischt. Nun sollte der Temperaturindikator im unteren roten Bereich (rechts ausgerichtet) stehen. Ist der Indikator auf Anschlag im roten Bereich, sollte das Thermostat (unter der Abdeckung) geringfügig zurückgestellt (gegen den Uhrzeigersinn drehen). Ist die Überhitzung zu niedrig, muss die Anpassung entsprechend andersrum erfolgen.

PV-Strom-Nutzung

Der Autarkie-Boiler besitzt 2 separat ansteuerbare Heizstäbe. Einer ist für die Nutzung der Solarenergie aus der eigenen Photovoltaikanlage gedacht. Die Ansteuerung kann entweder mit einer einfachen Zeitschaltuhr oder durch ein Energiemanagementsystem EMS bzw. durch einen Wechselrichter erfolgen.

Die Zeitschaltuhr ist die einfachste Art der Sonnenstromnutzung. Dabei gibt es keine besonderen Anforderungen an die Zeitschaltuhr. Wichtig ist, dass diese für eine Dauerleistung von mindestens 2500 W geeignet ist. Ansonsten kann sowohl eine analoge als auch eine digitale Zeitschaltuhr genutzt werden. Wir empfehlen die Nutzung einer digitalen Zeitschaltuhr, weil diese wesentlich genauer eingestellt werden kann. Diese kann sowohl direkt in die Schuko-Steckdose oder auf eine Hutschiene im Schaltschrank installiert werden. Die Zuschaltung sollte täglich im Zeitraum von 10:00 bis 14:00 Uhr erfolgen und projektspezifisch angepasst werden. Dabei muss klar sein, dass bei dieser Variante nicht nur Solarstrom, sondern auch Netzstrom zur Überhitzung genutzt wird. Dennoch liegt die solare Deckung der Warmwasserbereitung mit der Zeitschaltuhr zwischen 60 – 85 %, zum Teil sogar höher.

Alternativ zur Zeitschaltuhr kann die Ansteuerung des „Solar-Heizstabes“ auch über ein EMS oder den Wechselrichter (insofern dieser die Funktionalität besitzt) erfolgen. Beide Systeme überwachen stetig die Solarstromerzeugung und den Stromverbrauch im Gebäude. Sobald mehr Strom erzeugt als verbraucht wird, entsteht ein Überschuss, welcher ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Sobald Überschuss mit einer Einspeiseleistung von etwa 2.000 W anliegt, wird ein Schaltsignal an ein Relais gesendet, welches dann den „Solar-Heizstab“ mit Strom versorgt. Damit wird sichergestellt, dass nur Überschussstrom zur Überhitzung genutzt wird.

Ob die Überhitzung ordnungsgemäß erfolgt, können Sie an dem Temperaturindikator prüfen. Wenn dieser dauerhaft im roten oder nur mittig steht, funktioniert die Überhitzung nicht wie gewünscht. Prüfen Sie den Einschaltmoment der Überhitzung (entsprechend der Zeitschaltuhr oder händisch über das EMS). Anschließend muss eine Abschaltung erfolgen, wenn die Zeitspanne der Zeitschaltuhr abgelaufen ist, kein Einsignal vom EMS anliegt oder die Maximaltemperatur der Überhitzung (ca. 80 °C) erreicht ist. Wenn dies gegeben ist, können Sie von einer korrekten Ansteuerung ausgehen. 

Bei Nutzung eines Steuersignales aus dem EMS kann die Temperatur auch niedriger liegen, wenn nicht genügend Überschussstrom für die Dauer der Überhitzung vorhanden ist. Daher sollte das Steuersignal am besten händisch ein- und ausgeschaltet werden.

Ist die Warmwassertemperatur (trotz Zapfung) dauerhaft zu hoch, liegt dies oft an einer falsch angesteuerten Zeitschaltuhr, dem fehlen einer Zeitschaltuhr oder einem Dauersteuersignal aus dem EMS. Bei letzteren kann auch die Ein- / Aus-Funktion vertauscht sein.    

Inspektion, Garantie und Entsorgung

Um die Betriebsbereitschaft, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wasserhygiene sowie lange 
Lebensdauer Ihres Autarkie-Boilers zu gewährleisten, sollte eine regelmäßige Inspektion durch einen Fachbetrieb erfolgen. 

Je nach Wasserqualität, eingestellter Wassertemperatur und Warmwasserbedarf kann Kalk ausfallen. Eine fehlende Inspektion kann die Funktionsfähigkeit des Autarkie-Boilers® durch 
Defekte aufgrund von Verkalkung beeinträchtigen. In Regionen mit hartem Wasser (mehr als 14 °dH = 2,5 CaCO3 mmol/l) oder sehr hartem Wasser (mehr als 20 °dH = 3,6 CaCO3 mmol/l) kann es erforderlich sein, die Intervalle der Inspektionen zu verkürzen.

  1. Lassen Sie die Schutzanode sowie die elektro- und wasserseitigen Bauteile ein halbes Jahr vor Ablauf der Garantiezeit von 5 Jahren von einem anerkannten Fachbetrieb inspizieren.
  2. Bei hartem und sehr hartem Wasser empfiehlt sich ein Inspektionsintervall von 4 Jahren.
  3. Achten Sie darauf, dass Inspektions- und Reparaturarbeiten ausschließlich von einem anerkannten Fachhandwerksbetrieb durchgeführt werden.

Es empfiehlt sich der Abschluss eines Inspektionsvertrags. Eine unterlassene Inspektion kann die Betriebssicherheit gefährden und zu Sach- sowie Personenschäden führen.

Diese Arbeiten dürfen nur von einem anerkannten Fachhandwerksbetrieb durchgeführt werden.

Da sich die Kalkablagerungen im unteren Bereich des Boilers sammeln, kann man durch Betätigen des Sicherheitsventils Wasser aus dem unteren Bereich ablassen. Sammeln Sie dieses Wasser in einem Glas und prüfen Sie, ob das Wasser eine milchige Trübung oder gar kleine Kaltbestandteile enthält. Ist dies der Fall, empfiehlt sich die Inspektion und Reinigung des Autarkie-Boilers.

Im Rahmen der empfohlenen Kontrolle und Inspektion werden ein Dichtungsring sowie eine Opferanode benötigt. Dieses Wartungsset können Sie bei uns auf Anfrage per E-Mail bestellen. Alle anderen Bauteile, welche austauschbar sind und wo ein Defekt entstehen kann (Thermostate, Heizstäbe, Temperaturfühler), können auf Anfrage bei uns ebenfalls nachbestellt werden. Dies ermöglicht einen langen und nachhaltigen Betrieb des Autarkie-Boilers.

Auch ohne Kontrolle oder Inspektion gewährt der Hersteller 5 Jahre Garantie auf den Boiler. Lesen Sie dafür unsere Garantiebestimmung in der Betriebsanleitung oder im Download-Bereich.

Ein defekter Autarkie-Boiler® ist von einem Fachunternehmen zu demontieren und auf einem Wertstoffhof zu entsorgen.

Bestellung

Nein, der Autarkie-Boiler kann nur von einem Fachunternehmen, einem Gewerbetreibenden oder Einzelunternehmer erworben werden. Privatpersonen, welche den Autarkie-Boiler in ihrem Haus nutzen wollen, müssen am besten den Heizungs- und Sanitärfachmann ihres Vertrauens beauftragen diesen bei uns zu erwerben und zu installieren.

Nein, der Installateur kann den Autarkie-Boiler nur über die Timo Leukefeld GmbH oder von uns legitimierte Zwischenhändler bestellen.

Die Lieferkosten werden als Pauschale in Abhängigkeit von der Anzahl der zu liefernden Autarkie-Boiler bestimmt. Neben der reinen Lieferung, beinhalten diese Kosten für Treibstoff, Palette und Informationsservice.